Beiertheim besaß an der Stelle, wo heute die Turnhalle der Grund- und Hauptschule Beiertheim steht, eine Kapelle, die dem Heiligen Michael geweiht war. Gotteshäuser, die dem heiligen Michael geweiht waren, waren in früherer Zeit häufig Friedhofskapellen. Die wechselhafte Geschichte zwischen Verfall und Renovation ist auch eine Geschichte der wirtschaftlichen Möglichkeiten und dem Auf und Ab Beiertheims und seiner Zeit als Filialgemeinde von Bulach.
Im Jahre 1911 kam das erzbischöfliche Ordinariat dem Bemühen der Beiertheimer Bürger entgegen, in dem es die Kuratie Karlsruhe - Beiertheim umschrieb und die Gemeinde mit einem eigenen Seelsorger versah. Im Februar 1914 wurde dann der Bau einer Notkirche vereinbart, der auf der Stelle stand, wo sich heute die Niederlassung der Firma DYWID AG befindet.
Die Michaelskapelle erlitt 1944 einen verhältnismäßig leichten Bombenschaden. Man überließ sie aber dem Spiel von Wind, Regen und Sonne, so daß die Reste 1957 nur noch abgerissen werden konnten. Der Wunsch nach einer "richtigen" Kirche verstummte aber nie. Weltwirtschaftskrise, der 2. Weltkrieg und der Wiederaufbau verschlangen viel Geld. 1962 wurde jedoch der Kirchenneubau in Angriff genommen und 1965 konnte Weihbischof Karl Gnädinger die erste Kirche im Stil des II. Vatikanischen Konzils einweihen. Der mittelalterliche Altar der Michaelskapelle hat dort seine neue Heimat gefunden. #Beiertheim #Glockenturm #Karlsruhe #Kirche #St_Michael #Turm
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